Wie führt man in unsicheren Zeiten?
- Deniz Kayadelen
- 13. Mai
- 2 Min. Lesezeit

Wenn Kontrolle schwindet, beginnt Führung.
Wir leben in einer Zeit, in der sich alles exponentiell verändert – besonders Technologien wie Künstliche Intelligenz entwickeln sich schneller, als wir Schritt halten können. Unser Verstand, unser Nervensystem, unsere emotionale Verarbeitung... sie lassen sich nicht so schnell „aufrüsten“ wie Maschinen.
Jeden Tag coache ich CEOs und Top-Führungskräfte, die zwar technisch gesehen an der Spitze stehen, aber innerlich von stiller Angst erfüllt sind. Sie liegen nachts wach und fragen sich:
Werde ich morgen noch gebraucht?Werden unsere Dienstleistungen ersetzt?Wird alles, was ich aufgebaut habe, obsolet?
Trotz ihres Erfolgs stecken viele in einem ständigen Kampf-oder-Flucht-Zustand. Statt ihre Errungenschaften zu genießen, bereiten sie sich auf das Nächste vor.
Kennst du dieses Gefühl? Ein leises Hintergrundrauschen von Widerstand, das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren?
❗ Die Wahrheit ist: Unsicherheit ist das neue Normal.
Und sich dagegen zu wehren, verstärkt nur das Leiden.
Aber es gibt gute Nachrichten: Du kannst lernen, durch Unsicherheit zu führen – mit Präsenz, Klarheit und innerer Stärke.
✅ Praktische Schritte, um durch Unsicherheit zu führen
1. Akzeptiere, dass du nicht alles kontrollieren kannst.Lass Perfektionismus los. Führung heute bedeutet weniger Kontrolle und mehr Navigation.
2. Vertraue deinem Prozess und deiner Entwicklung. Glaube daran, dass du dich in deinem eigenen Tempo anpasst – und das ist okay. Dein Zeitplan muss nicht dem der KI entsprechen.
3. Verlasse bewusst deine Komfortzone. Probiere neue Ansätze aus. Definiere deine Identität, deine Träume, deine Ziele neu. Habe den Mut, dich weiterzuentwickeln.
4. Verpflichte dich zum lebenslangen Lernen. Bleib neugierig, nicht ängstlich. Lies, stelle Fragen, sprich mit Menschen außerhalb deiner Bubble.
5. Führe mit Weisheit, nicht aus Reaktion. Schaffe Raum für Stille, Achtsamkeit, Reflexion. Schon fünf Minuten Ruhe täglich können deine Art zu führen radikal verändern.
6. Baue emotionale Resilienz auf. Trainiere deinen Geist wie deinen Körper. Coaching, Selbstreflexion und sogar kaltes Wasser können dabei helfen.
📘 Fallstudie: David, der Tech-CEO, der nicht schlafen konnte
David (Name geändert) ist ein erfolgreicher Gründer einer Digitalagentur. Seine Firma floriert – Kunden, Auszeichnungen, internationales Wachstum. Aber in unserer ersten Coaching-Session sagte er:
„Deniz, ich sollte glücklich sein. Aber ich wache jede Nacht auf und denke, dass KI uns vernichten wird. Ich kann nicht aufhören, mir vorzustellen, wie ich irrelevant werde.“
Was David geholfen hat, war keine Geschäftsstrategie – sondern ein Mindset-Wandel.
Er arbeitete daran:
Unsicherheit als Teil des Wachstums zu akzeptieren, nicht als Bedrohung
Sich wieder mit dem Warum seiner Arbeit zu verbinden
Zu lernen, wie er seine Angst regulieren und Zukunftsängste stoppen kann
Neue Dienstleistungsangebote zu schaffen, die KI integrieren statt fürchten
Sich Zeit für Natur, kalte Schwimmgänge und Momente der Präsenz zu nehmen
Und heute?Er schläft besser. Führt besser. Und fühlt sich lebendiger als je zuvor.
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🌿 Deine Herausforderung diese Woche: Wähle eine Sache, die dir Angst macht – und geh auf sie zu.
Auch wenn es nur ein kleiner Schritt ist: ein ehrliches Gespräch, eine neue Idee starten oder einfach innehalten, wenn du reagieren willst.
Du bist nicht allein.Jede große Führungspersönlichkeit, die du bewunderst, stand genau dort, wo du jetzt stehst – zwischen Angst und Wachstum. Und sie hat sich entschieden, weiterzugehen.
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Lass uns nicht führen, indem wir Angst vermeiden, sondern indem wir hindurchgehen.
Du schaffst das. Und ich bin da, wenn du jemanden brauchst, der dich begleitet.
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