Der magische Tanz der Heilung und des Wachstums
- Deniz Kayadelen
- 10. Okt.
- 3 Min. Lesezeit
Wie die Mutterschaft Körper, Seele und Liebe in jedem Atemzug und jeder Mahlzeit synchronisiert
Es gibt etwas beinahe Göttliches an der Zeit nach der Geburt.
Während ich hier liege, mein Baby in meinen Armen, wird mir klar: Wir sind nicht länger zwei getrennte Wesen — wir sind ein perfekt synchronisiertes System, verbunden durch Biologie, Emotion und Liebe.
Ihr Wachstum und meine Heilung sind keine zwei unterschiedlichen Reisen mehr.
Sie sind eins.
Je mehr sie trinkt, desto mehr heile ich.
Lass uns über Wissenschaft und Seele sprechen.
Jedes Mal, wenn mein Baby trinkt, wird nicht nur sie stärker – ich auch.
Ihr Saugen setzt in meinem Gehirn Oxytocin frei – das kraftvolle Liebeshormon.
Dieses Oxytocin signalisiert meiner Gebärmutter, sich zusammenzuziehen und in ihren Zustand vor der Schwangerschaft zurückzukehren.
Dasselbe Hormon vertieft unsere emotionale Bindung und lässt mich mich immer wieder neu in sie verlieben.
Währenddessen erhält sie die perfekte Nahrung – genau abgestimmt auf ihre Entwicklung, ihren Immunschutz und ihr Wachstum.
Das ist das intelligenteste System der Natur – eines, das keine Maschine und kein Labor jemals nachbilden könnte.
Es ist magisch. Es ist ursprünglich. Es ist vollkommen.
Eine gegenseitige Abhängigkeit, gegründet auf Vertrauen und Instinkt
Mein Körper produziert Milch nicht nur nach der Zeit, sondern nach ihren Bedürfnissen. Je mehr sie trinkt, desto mehr produziere ich. Es ist ein fein abgestimmtes Kommunikationssystem:
Wenn sie an einem Tag mehr trinkt, erhöht mein Körper automatisch die Produktion.
Wenn sie eine Mahlzeit auslässt, senden meine Brüste eine Botschaft: „Zeit, langsamer zu machen.“
Und wenn sie voll sind, lassen sie es mich wissen – dringend – dass es Zeit ist, dass sie wieder trinkt.
Es ist so tief verbunden, dass ich manchmal aufwache, bevor sie es tut – mit dem Gefühl, dass es Zeit zum Stillen ist. Nicht, weil sie geweint hat, sondern weil mein eigener Körper es mir zugeflüstert hat.
Wir regulieren uns gemeinsam. Wir entwickeln uns gemeinsam. Wir existieren gemeinsam.
Stillen ist mehr als Ernährung — es ist Medizin für uns beide.
Unterschätzen wir nicht, was das Stillen schenkt:
Für das Baby:
Perfektes Gleichgewicht aus Fett, Eiweiß und Antikörpern
Schutz vor Infektionen und chronischen Krankheiten
Unterstützung der Gehirn- und Darmentwicklung
Emotionale Geborgenheit durch Haut-an-Haut-Bindung
Für die Mutter:
Schnellere Erholung nach der Geburt
Geringeres Risiko für postpartale Depressionen
Langfristig geringeres Risiko für Brust- und Eierstockkrebs
Kalorienverbrauch, der die natürliche Gewichtsregulation unterstützt
Ein tiefgreifendes hormonelles Unterstützungssystem für Heilung und Liebe
Zwei Herzen, ein Rhythmus
Früher habe ich meinen Körper bis an seine Grenzen trainiert.
Jetzt trainiert mein Körper sich selbst – zu tieferer Liebe, zu sanfterem Geben, zu weiserem Reagieren.
Und sie? Sie wächst – nicht nur an Größe, sondern auch an Vertrauen, Präsenz und Bewusstsein. Mit jeder Mahlzeit weiß sie: Die Welt ist sicher. Ich bin da. Sie ist geliebt.
Das ist es, was man dir in den Geburtsvorbereitungskursen nicht sagt –
dass dein Körper zu ihrem Zufluchtsort wird.
dass deine Heilung von ihrem Hunger genährt wird.
dass ihr gemeinsam neu geboren werdet.
Das Wochenbett ist nicht nur Erholung — es ist Alchemie.
Wir „springen“ nicht einfach zurück.
Wir verwandeln uns.
Diese Zeit geht nicht nur um schlaflose Nächte und milchbefleckte Shirts.
Es geht darum, die Schönheit des Lebens zu erleben – wie Leben neues Leben erschafft, wie Heilung durch Verbindung geschieht und wie wir durch Hingabe aufblühen.
Ja, ich stille sie alle zwei Stunden, auch nachts. Nicht, weil ich „muss“, sondern weil mein Körper es will. Er sehnt sich danach zu geben, zu nähren, diesen heiligen Kreislauf zu vollenden.
An alle Mamas da draußen:
Du bist nicht allein in diesem Tanz.
Du bist kraftvoll, selbst in deiner Erschöpfung.
Und dein Körper – noch blutend, noch schmerzend – vollbringt jeden einzelnen Tag Wunder.
An alle Babys:
Danke, dass ihr uns daran erinnert, wieder der Natur zu vertrauen.
Danke, dass ihr uns zeigt, wie Liebe entsteht – Atemzug für Atemzug, Tropfen für Tropfen.
Mit Milch, Magie und zerzausten Haaren.
Mit Oxytocin in unseren Adern
und Liebe in jeder Zelle
fließen wir weiter – gemeinsam.
Sieh oder höre dir Episode 9 meines Podcasts „The Psychology of Pregnancy“ auf Spotify und YouTube an – dort tauche ich in Geschichten über Resilienz, Flow und Spitzenleistung ein.
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